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WCMS-Anforderungen

Grundlegende Anforderungen an ein WebContent Management System (WCMS)

Referenzen

Wie eben beschrieben, sollte bei der Auswahl eines WCMS auf Reliabilität im hohen Maße geachtet werden. So ist auch eine Referenzliste von bisherigen Installationen, die bisherige "Überlebensdauer" des Unternehmens (obwohl diese sicherlich nicht mehr solche Aussagekraft hat) und der dauerhaftere Einsatz des Systems bei anderen ein gutes Maß um die Zuverlässigkeit eines WCMS einzuschätzen.

Redaktionssystem

Viele WCMS benutzen eine Skriptsprache (so z.B. PHP) um die Webseiten bei Aufruf zu generieren. Der Nachteil solcher Systeme liegt in der Skalierbarkeit und der Zuverlässigkeit. Denn je mehr Webseiten ad hoc generiert werden müssen, desto schneller sinkt die Leistung des Webservers und desto eher müssen Maßnahmen wie Load-Balancing und anderes angeschafft werden. Zudem hat die Erfahrung gezeigt, daß gerade durch Skripte generierte Seiten wesentlich anfälliger für Ausfälle sind. Dies ist auch kein Wunder, denn hier muß neben dem üblichen Zusammenspiel vom Betriebssystem und Webserver auch noch der Skript Interpreter und meistens noch das Datenbanksystem laufen.

Sinnvoller ist daher ein Redaktionssystem, welches Änderungen zuläßt und schließlich - bei Freigabe - die Seiten statisch (bzw. wenn es dynamische Seiten sein sollen eben dynamisch) auf dem so genannten Live-Server erzeugt.

Weitere Punkte

Neben den oben genannten absolut wichtigen Kriterien, gibt es eine Reihe weiterer wichtiger Punkte, die ein WCMS erfüllen sollte:

  • Trennung von Form und Inhalt ist eigentlich der Hauptgrund für ein WCMS
  • Versionskontrolle von Inhalten und Dateien
  • Schnittstellen zu gängigen Skriptsprachen wie Perl oder PHP
  • Einbindung von gängigen Datenbanken wie MySQL oder PostgreSQL. Oder gar eine allgemeine SQL-Schnittstelle
  • Die Lizenz darf nicht leichte Anpassungen des WCMS verbieten. Sonst sind keine Anpassungen an Gegebenheiten möglich.
  • Ein Workflow-Instrument sollte vorhanden sein, welches ein Vier-Augen-, Sechs-Augen oder gar Acht-Augen-Prinzip zuläßt
  • Ein WCMS sollte mit den Bedürfnissen des Internets bzw. seiner Benutzer wachsen können. Dazu sind möglichst versionsunabhängige Module am besten geeignet.
  • Zur Einbindung von Dateien (Dokumente, Grafiken, etc.) sollte das WCMS ein Web-gestütztes System anbieten, welches von den Redakteuren einfach verwendet werden kann.
  • Auch müssen die Dateien einfach verwaltet werden können
  • Die Eingabe von Inhalten muß über ein Webinterface möglich sein. Besser wäre es natürlich, wenn die Eingabemaske auch Formatierungen ohne HTML-Kenntnisse zuläßt. Allerdings sind solche Features meist nur auf bestimmte Browser abgestimmt.
  • Ein Volltextsuche sollte über den Inhalt möglich sein.
  • Das Anlegen und Benutzen von Templates sollte innerhalb des WCMS möglich sein.
  • Da oft die Anzahl der Seiten mit der Zeit wächst, sollte auch eine (fast beliebige) Skalierbarkeit des WCMS gewährleistet sein.
  • Das WCMS muß verschiedene Rollen unterstützen und diese konfigurierbar halten.

Diese Liste ließe sich sicherlich noch weiter führen. Kriterien, die zum sofortigen Ausschluß von WCM-Systemen führen können, wie zum Beispiel das zur Verfügung stehende Betriebssystem, wurden hier explizit nicht genannt.

geschrieben von Dirk Weikard am 5. März 2003

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